Es hatte zunächst gewaltig gekracht. Am Freitagabend kurz nach unserer Ankunft stellte sich heraus, daß es doch wohl ein kleines
Kommunikationsproblem zwischen Trainer und Spielern gegeben hatte. Aber reinigende Gewitter sind oft nützlich. Pünktlich zu Spielbeginn am Samstagmittag waren die Probleme behoben und die Jungs in Gelb-Schwarz
spielten erfrischend auf. Und wir Trainer staunten nicht schlecht, als nicht nur druckvolles Stoßen zum Torerfolg führte: Immer mutiger gelangen auf einmal Spielzüge, die im Februar einstudiert, dann aber erstmal
zurückgestellt worden waren. Da waren die beiden in weiß schon ziemlich stolz.
Als ungeschlagener Gruppenerster stießen wir in das Halbfinale vor. Für Ole Aumann und mich war das jetzt eine besondere Situation: Vor drei
Jahren hatten wir in derselben Halle nach einem tollen Spiel knapp das Finale verpaßt. Dieses Mal aber konnten wir uns gegen Overath knapp mit 9:8 behaupten, obwohl wir durch Verletzungen und Krankheiten stark
geschwächt ins Rennen gehen mußten. Krank ausgefallen waren über Nacht Sebastian Ruhe und Kevin Krüger. Lasse Fröhlich mußte mit einer gereizten Achillessehne passen.
Früh morgens hatte ich allerdings schon den C-Jugendlichen Tjark Rösing überreden können, noch einmal die Handballschuhe anzuziehen. Auch die
Entschiedung, Paul Jurga ins Tor zu beordern, erwies sich als glücklich. Ole dagegen gelang Tor um Tor. So hatten wir beide alles getan, um das “Trauma von damals” zu besiegen. Doch das hätten wir nicht ohne die
anderen gepackt, die alles gaben: Arne sorgte von Links für den richtigen Druck, Kostja sorgte für den alles entscheidenden Treffer mit einem optimalen Antritt. Tjark schloß die klaffende Abwehrlücke für Lasse,
Bengt dagegen schuf die notwendigen Lücken in der Gegnerabwehr. Tim holte kurz vor Schluß wichtige Sekunden in einem clever geführten Zweikampf heraus.
Im Endspiel biß Lasse Fröhlich noch einmal die Zähne zusammen und konnte seinen Mitspielern die dringend notwendigen Atempausen verschaffen. Der
Haaner TV wußte sich trotz doppelter Unterzahl der Grambker sich beim 4:4 nicht abzusetzen. Unser Team ließ sich nicht mehr in den Rückstand bringen und erzielte kurz vor Schluß den endgültigen Führungstreffer, den
Paul Jurga, der seine Premiere im Tor feierte, bei einem 30-m- Verzweiflungswurf der Gegner sensationell mit einem langen linken Bein verteidigte. Es war geschafft: Wir waren Aasee-Cup-Gewinner.
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