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Marcus Härtel - Vorsicht! Mein Trainer schießt!

 

Treffpunkt Baustelle.

In Grambke zieht ein Gewitter auf, als ich mich mit unserem derzeitigen Coach der weiblichen A-Jugend und der 5. Herren in seinem neuen Haus in Grambke treffe. Im Wohnzimmer sieht es zwar noch etwas ungewöhnlich aus, aber immerhin haben wir zwei gemütliche Sofas und eines steht fest: Der Ur-Marßler Marcus Härtel ist nun endgültig ein Grambker geworden.

So ganz richtig ist die Bezeichnung "Ur-Marßler" aber doch nicht. Seine ersten Lebensjahre verbrachte Marcus nämlich noch in Oslebshausen, wo er auch zur Schule kam. Wenig später zogen die Härtels dann nach Marßel, wo Marcus im Alter von zehn Jahren der SG Marßel beitrat. Die handballerische Karriere begann damals noch lange nicht. Erst einmal wurde Fußball gespielt (Deutschland war schließlich gerade Weltmeister geworden!), nach zwei Jahren wechselte Marcus dann zum Tischtennis.

Auch danach war die Zeit noch nicht reif für den Handball. Im Jugendfreizeitheim gegenüber von "Stadt London" engagierte sich unser Coach zunächst als Disco-Organisator und Leiter von Ausflügen. Erst 1981, als er 17 Jahre und zwei Monate alt war, begleitete er gute Freunde zu einem Handballspiel in Lesum, fand daran seinen Gefailen, trat wieder in die SGM ein und erreichte unter seinem ersten Trainer Thomas Napp in der ersten Saison gleich einen Meistertitel. Derart beflügelt, blieb Marcus dem Handballsport auch im Seniorenbereich treu.

Während er am 1. September 1982 bei "Klöckner" seine Ausbildung begann, später auch übernommen wurde und heute noch als Kfz-Mechaniker beim Nachfolger "Stahlwerke Bremen" arbeitet, reiste er mit der SG Marßel bis weit in die Neunziger Jahre durch Bremen und umzu. Besonders gut kann er sich an die Turnierfahrten zu Pfingsten nach Wiesmoor erinnern, wo es entlang der Straße kilometerlange Zeltreihen gab und auf vielen Plätzen Handball gespielt wurde.

Die Saison 1992/93 darf zu seiner erfolgreichsten als Spieler gezählt werden. Unter Sven Engelmann ("Der ist ja eigentlich auch einer von uns!") als Trainer gelang ihm mit der 2. Mannschaft das Doppel: Meister in der eigenen Spielklasse und dazu noch Kreispokalsieger. Nicht ohne Stolz betont Marcus, dass das Spiel damals deutlich mit 34: 18 ausging, obwohl der Gegner aus Schwanewede/Neuenkirchen mit Spielern bestückt war, die auch heute noch in der Kreisliga recht erfolgreich unterwegs sind.

Wenig später übernahm "Bülent", wie ihn seine heutigen Teamkameraden eine Zeit lang nannten, das Amt des 2. Vorsitzenden der Handbailabteilung. Nicht lange aber währte das Zwischenspiel. Damals wie heute pflegt Marcus seine Meinung nicht unbedingt hinter dem Berg zu halten. So nahm er zu einem Problem eine konsequente Stellung ein und legte dieses auch deutlich dar. Auf die näheren Umstände will ich an dieser Stelle nicht eingehen. Schließlich sollte man keine schlafenden Hunde wekcken. Fakt ist, dass Marcus im Februar 1995 seinen Stammverein verließ und sich zunächst eine kleine Auszeit nahm.

Nun ist es nicht so, dass Marcus nicht wüsste, was er mit freier Zeit anfangen soll! Eine nicht zu verachtende Zeit widmet er beispielsweise einer ganz anderen Sportart, nämlich dem Sportschießen. Dabei benutzt er einen "Vorderlader". Der Laie wie ich, macht ein unwissendes Gesicht. "Na, so eine Waffe wie bei den alten Seeräubern. Mit selbst gegossenen Kugeln, wo man noch das Pulver jedes Mal einfüllt!" - hilft Marcus mir auf die Sprünge. Nicht übel! Unser A-Jugend-Coach schießt also nicht nur mit Handbällen! Und er ist sogar recht erfolgreich: Mehrmals ist er Kreis, Bezirks-, und Norddeutscher Meister geworden, hat es zweimal zur Deutschen Meisterschaft gebracht: 1997 hat er als 42. und 1998 als 11. von 120 Teilnehmern abgeschnitten.

Doch es geht auch beim Handball weiter. Beim Besuch eines Spieles in der Halle Alwin-Lonke-Straße kommt Marcus mit Dietmar Busse ins Gespräch. Das Ergebnis: Marcus soll mal bei der neuen 6. Herren von Jens Klostermann vorbeischauen. Bei dieser Truppe ist er geblieben und hat im Sommer 1996 das Ruder in die Hand genommen. Jetzt ist das Team unsere fünfte Vertretung und hat es 1999 sogar mit einem Meistertitel in die Kreisklasse A geschafft. Nebenbei darf der von seinen "Turnkameraden" auch liebevoll "Der Dicke" genannte stolz festhalten, dass sein Team stets parat ist, wenn es im Verein wieder irgend etwas zu tun gibt.

Der Einstieg in den TVG war also vollzogen und im Grambker Turner 2/1996 lesen wir dann in dem von ihm verfassten Artikel der weiblichen B-Jugend folgendes: "Der Rückrundenstart begann zwei Tage nachdem ich das Amt (des Trainers) übernommen hatte (8.1.96) gegen den Tabellenzweiten ATSV Habenhausen. Die Mannschaft zeigte eine sehr gute spielerische Leistung, bei der man sah, dass sie mehr kann als der Tabellenplatz aussagt". Eine gute Woche später war Marcus ebenfalls Materialwart und damit bis heute fest in den Vorstand integriert.

Der eine oder andere mag vielleicht nicht damit gerechnet haben, was für einen temperamentvollen und durchsetzungswilligen Querdenker man sich damit in die Abteilungsführung geholt hatte. Jedenfalls versteht es "der neue aus Marßel" sehr gut, Bälle, Sportkleidung, Getränke für das Turnier und alles, was sonst noch benötigt wird, für möglichst wenig Geld zu besorgen. Mit viel Geduld schöpft er dabei alle legalen Möglichkeiten aus. Er ist in dieser Hinsicht auf jeden Fall ein Mann der Tat und nicht des Wortes! Davon wissen auch seine liebsten Gastgeber ein Liedchen zu singen.

Gern und viel isst und trinkt Marcus in griechischen Restaurants. Und wen wundert es, dass seine Herrenmannschaft mit Trikots von Kosta, dem Wirt von "Orpheas" auflaufen kann? Dass nur wenige sich so engagiert um die Geschicke des Vereins kümmern, ärgert ihn daher ein wenig. "Der Verein ist für viele, die sonst alleine leben, als Zuhause so wichtig. Es ist schade, dass hier wenige viel tun und nicht viele wenig!"

Im Jugendbereich ist Marcus von jeher ein Mädchentrainer gewesen. Genauso wie viele Trainer aus dem männlichen nie in den weiblichen Bereich wechseln würden, hat sich Marcus nach ein paar Versuchen auf die jungen Damen festgelegt. Deren Interessen hat er auch in der Zeit als kommissarischer "Jugendwart" - weiblicher Bereich" gerne vertreten. Schließlich übernahm er, ohne lange zu zögern, im März dieses Jahres das Traineramt der weiblichen A-Jugend, bei der ihn Carsten Grigoleit tatkräftig unterstützt. Aus einem Sechserkader hat er inzwischen mit 13 Mädchen eine Truppe geformt, die er in der kommenden Bezirksliga -Saison auf einen guten MitteIfeldplatz bringen möchte.

Bei so viel Handball ist Sonja Härtel, seit 13 Jahren mit Marcus verheiratet, schon sehr glücklich, wenn sie ihren Mann beim jährlichen Dänemark-Urlaub in Blaavand einmal für sich hat. Dort wird dann gesaunt, geangelt und gesellig beisammen gesessen. Doch momentan will das gerade erstandene neue Eigenheim in Grambke eingerichtet werden, damit bald auch eine weitere Leidenschaft unseres Gerätemanagers wieder durchgeführt werden kann: Das Kochen! Und damit folgendes Lieblingsmenü bald vielleicht auch auf meinem Teller liegt, habe ich mich schließlich schnell verabschiedet, um Zeit für die anstehenden Arbeiten zu ermöglichen.

 

Hier also das Delikatessen-Menü aus dem "Ritz-Härtel":

VORSPEISE: Hummer-Krabben-Suppe mit Sahnehäubchen

ZWISCHENGERICHT: Lachsmus auf Matjesfilet

HAUPTGERICHT: Rehkeule mit Knödel und Zigeunersauce (auf Nachfrage spendiert der Koch auch einen "Hauch" Knoblauch) dazu Feldsalat mit Vinaigrette

DESSERT: Rote Grütze mit Vanillesauce

 

Dazu aus dem Weinkeller halbtrockener Riesling (Trittenheimer Apotheke). Guten Appetit

rcs

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