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Anke Kowalzik – Für den Handball gerne „on tour“

Ein Sonntagmittag Anfang Juni: Die Jugendabteilung der Grambker Handballer verbringt ein gemeinsames Wochenende in Ibbenbüren. Jetzt soll es für die ersten Mannschaften noch schnell zum Mittagessen gehen und danach in die Heimat. Im Bus sitzen schon die Spieler der E- und D-Jugenden, auch einige C-Jugendspielerinnen sind dabei. Sie warten nur noch auf die Trainerin der männlichen E-Jugend, Anke Kowalzik. Die aber hat zur Zeit ganz andere Sorgen als das Mittagessen: Ein totunglücklicher Spieler steht dicht neben ihr: Er vermißt seine Trainingshose, und es wäre doch gelacht, wenn sich diese nicht wiederfinden ließe. In aller Ruhe klappert Anke das Areal ab.

Ein bißchen geschlaucht ist sie mittlerweile sicher auch schon, denn seit Freitag 15 Uhr steht sie im ständigen Einsatz: Zu dritt haben sie für die Trainerkollegen, die erst mit dem zweiten Bus um 17 Uhr nachgekommen sind, die Jüngsten einquartiert. Mit der gesamten Truppe ging es danach zum Grillen. Erfahrungsgemäß dauert es schließlich etwas länger, bis die Jungs endlich zur Ruhe kommen.

Es ist Ankes erste Turnierfahrt als Betreuerin, obwohl sie nun schon seit einigen Jahren als Trainerin aktiv ist. Mehrere Saisons hat sie die Grambker Minis gecoacht, im 4. Jahr trainiert sie jetzt die E-Jugend. Bisher hat diese Mannschaft keine längeren Turnieraufenthalte gemacht. Und nach dem spielfreien Samstag, den ihr Team mit der männlichen D- und weiblichen C-Jugend (betreut von den Aushilfstrainern Carmen Schröder und Ralph Christian Schöttker) dazu nutzt, das Wellenbad zu besuchen und mit dem vor Ort gebliebenen Bus die Hallen abzuklappern, in denen Grambker Teams um Punkte kämpfen, bereut sie es auch gar nicht, auf das wohlverdiente Wochenende zu Hause verzichtet zu haben.

Die Suche nach der verschwundenen Hose muß Anke schließlich abbrechen. Das fällt ihr insofern etwas leichter, da B-Jugend-Trainer Uwe Feldermann versichert, noch einmal gründlich die Augen aufzumachen. Also auf zum Essen! Würde sie jetzt nicht vielleicht lieber in ihrem Häuschen im Grünen in Pennigbüttel im Sessel sitzen und sich vom Streß der vergangenen Woche erholen? Als Betriebswirtin arbeitet sie nun schon länger bei der AOK, wo sie im übrigen auch ihre Ausbildung gemacht hat. Naja, ein Grisham-Krimi würde sie wohl auch mal wieder reizen, ein kleines Tennismatch oder eine Tour auf Inlinern. Aber eigentlich besteht Ankes Leben nun mal, wie es sich für Trainer zu gehören scheint, fast nur aus Handball. Kein Wunder: Seit gut sieben Jahren lebt sie mit Sportreporter und Alttrainer Olaf Elendt zusammen, so daß es sich auch zu Hause viel um das kleine Leder dreht. Nicht selten hat sie daher auch die Grambker Bundesliga-Truppe zu Auswärtsspielen begleitet.

Der Bus ist an einer Scheune angekommen, in der abends jeweils eine Disco veranstaltet worden ist, bei der sich auch die kleinsten Grambker gut amüsierten. Gleich gegenüber befindet sich ein renovierter und schön hergerichteter, alter Stall, in dem die Turnierveranstalter heute Spaghetti Bolognese anbieten. Ankes E-Jugend-Spieler greifen kräftig zu. Das haben sie sich nach ihrem 2. Platz auch verdient. Ihre Trainerin kann mit ihrem Abschneiden sehr zufrieden sein, auch in den letzten Spielzeiten haben ihre Schützlinge stets gute Leistungen gebracht. In ihrer eigenen Laufbahn hat auch Anke schon den einen oder anderen Erfolg gehabt. Angefangen hatte alles Ende der siebziger Jahre in der 1. weiblichen C-Jugend von Barbara Frantz und Erika Spekovius. Ihre Mannschaftskameradinnen waren damals zum Beispiel Iris Gottschalk und Angelika Höwer.

Als dieses Team in der A-Jugend von der Stadtliga in die Bezirksliga aufstieg,war das schon eine große Leistung. Anke gehörte schließlich zu der Damenmannschaft des TV Grambke, die es unter Trainer Jochen Feldermann von der Kreisliga direkt über die Bezirksliga in die Verbandsliga schaffte. Nebenbei wurde auch der Kreispokal errungen. Heute spielt unsere E-Jugend-Trainerin in der 2. Damen, wohin sie sich nach einem beruflichen Aufenthalt in Rostock zurückzog.

Während Frank Carstens´ männliche A-Jugend, die sich morgens für die Unterstützung vom Vortage kräftig revanchiert hatte, auf das Endspiel wartet, sitzt der kleine gelb-schwarze Nachwuchs im Bus Richtung Heimat. Als Trainerkollegin Diane Behrmann (weibliche E-Jugend, unterstützt durch Karen Hülse) so für Stimmung sorgt, daß der Busfahrer erneut grinsend überlegt, ob er in Zukunft lieber nur noch älteres Publikum chauffiert, kann Anke ein wenig zur Ruhe kommen. Ihre erste Tour als Betreuer hat ihr viel Spaß gemacht. „Nächstes Mal müßt Ihr mich auch nach Esbjerg unbedingt mal mitnehmen!“

Solange der Spaß bleibt, will Anke auch weiter die Leitung über Jugendmannschaften übernehmen. Dabei hat sie mittlerweile ihren eigenen Stil gefunden. So ein richtiges Vorbild hat sie nicht, schließlich hat sie selbst ja auch erst in der C-Jugend mit dem Handball angefangen. Vom früheren 1.Herren-Trainer Jörg Schröder, bei dem sie ihre C-Lizenz gemacht hat, übernimmt sie einige Ideen. Insgesamt freut Anke sich, wenn sie Kinder für den Handball begeistern und ihnen ein gutes Umfeld für den Sport bieten kann.

Später wird die gute Laune im Bus kurz unterbrochen: C-Jugend-Coach Lennart Schmidt hat per Handy die Nachricht geschickt, daß die A-Jugend verloren hat. Er kommt im Auto mit weiblich D-Jugend-Coach (zwei Stunden später auch A-Jugend-Trainer) Andreas Wegner nach und berichtet ausführlich an der Raststätte in Wildeshausen.

Zurück auf der Autobahn klingelt ein letztes Mal eines der zahlreichen Handies, die über das Wochenende ein unentbehrliches Hilfsmittel für Buskoordination und sonstige Absprachen geworden sind. Uwe Feldermann ist am anderen Ende: „Sag´ Anke mal bescheid: Wir haben die Trainingshose gefunden!“ Zwei Kinderaugen strahlen, und eine Trainerin ist jetzt restlos zufrieden.

rcs

 

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